Verstehen und verstanden werden - Einführung in Gewaltfreie Kommunikation (GfK)
Wir alle kennen schwierige Gesprächssituationen und Konflikte, in denen wir aus Angst, Unsicherheit oder Wut mit Vorwürfen reagieren. Deshalb sind wir beim nächsten Mal vorsichtig und versuchen beispielsweise eine Auseinandersetzung zu vermeiden, indem wir unseren Ärger hinunterschlucken und damit nicht für uns einstehen. Mit Hilfe der Gewaltfreien Kommunikation lernen Sie, zu erkennen, welche Gefühle durch bestimmte Situationen oder Ereignisse in uns ausgelöst werden und diese in einer Sprache auszudrücken, die eindeutig und einfühlsam Ihnen selbst und anderen gegenüber ist. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Sie verstanden werden und damit auch die Chancen für einen Konsens oder eine Lösung.
Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein effizientes Hilfsmittel, um im Alltag, in der Schule oder im Beruf mehr Klarheit und Verständnis über eigene Anliegen und die der andern zu schaffen. Sie befähigt uns, offen und authentisch im Kontakt mit anderen Menschen zu sein und damit eigene und fremde Grenzen wahrzunehmen und konstruktiv damit umzugehen. Dabei ist sie sowohl eine Gesprächstechnik als auch eine Grundhaltung mir selbst, anderen Menschen und dem Leben gegenüber. Die Leiterin dieses Kurses legt den Schwerpunkt auf das Erleben der Empathie an eigenen Konfliktsituationen, was im Übungsprozess dazu führt, in eine empathische Grundhaltung hineinzuwachsen, die in jeder Situation des Alltags angewendet werden kann.
Marshall B. Rosenberg
Dr. Marshall B. Rosenberg (1934–2015) war ein international erfahrener Konfliktvermittler. Die von ihm entwickelte Methode der Gewaltfreien Kommunikation mit dem Schwerpunkt der Empathie hat sich als machtvolles Werkzeug herausgestellt, um Differenzen auf persönlichem, beruflichem und politischem Gebiet friedlich zu klären. Marshall Rosenberg hat sein Konzept über drei Jahrzehnte erfolgreich in mehr als 60 Ländern an Manager, Lehrer, Ausbilder sowie Anwälte, Gefangene und Polizisten weitergegeben.
Zielgruppe
Menschen, die ihre Kommunikation im Beruf und im privaten Alltag eindeutiger und einfühlsamer machen wollen.
Ziele der Fortbildung
In drei Einheiten lernen Sie die Gewaltfreie Kommunikation kennen und machen erste Versuche, sie anhand von Situationen aus Ihrem Alltag und Beruf anzuwenden. Neben den Grundlagen geht es um die Herkunft von belastenden Gefühlen wie Wut, Ärger, Schuld und Scham und dem empathischen Umgang damit im zwischenmenschlichen Kontakt. Durch die Haltung und Werte der Gewaltfreie Kommunikation wächst das Vertrauen und Zutrauen, auf gewaltfreie Art und Weise ehrlich und authentisch zu unseren Bedürfnissen zu stehen und damit zu gegenseitigem Verständnis beizutragen.
Dabei und darüber hinaus werden Sie in folgenden Fähigkeiten geschult:
- Aktives und einfühlsames Zuhören
- Gewachsene und tragfähige Selbstempathie (Klarheit über eigene Motive)
- Erkennen von und umgehen mit eigenen Gefühlen und denen Anderer (Emotionen regulieren)
- Achtsamer und ehrlicher Selbstausdruck (konstruktives Feedback geben)
Inhalte der Fortbildung
Einheit 1 - auch einzeln buchbar
Hier bekommen Sie einen Überblick der Methoden der Gewaltfreien Kommunikation und der dahinterliegenden gewaltfreien Grundhaltung. Erleben Sie Empathie am Beispiel von Situationen aus ihrem eigenen Leben und finden Sie heraus, ob und wie die Gewaltfreie Kommunikation auch Ihr Leben bewusster machen und bereichern kann.
- Kommunikationsmauern und -muster, die in eine Sackgasse führen
- Die vier Schritte in der Gewaltfreien Kommunikation:
- klare Beobachtungen (im Gegensatz zu Urteilen und Kritik)
- benennbare Gefühle (im Gegensatz zu Interpretationen)
- ursächliche Bedürfnisse/Beweggründe (im Gegensatz zu Strategien)
- eindeutige Bitten (im Gegensatz zu Forderungen)
Einheit 2 und 3
Während dieser zwei Module steigen Sie tiefer in die Gewaltfreie Kommunikation ein. Die vier Schritte werden nun auf Situationen aus dem Privatleben oder Beruf übertragen, um nach und nach mehr Selbst-Bewusstsein in der Kommunikation zu erreichen und die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation auf natürliche Weise zu erleben.
- Vertiefen der vier Schritte und der Selbstreflektion anhand eigener Alltagssituationen
- Einüben von Flexibilität in der Anwendung der vier Schritte
- Kennen lernen von Gewaltfreier Kommunikation in der Konfliktlösung
- Erlernen des gewaltfreien Setzens von Grenzen
- Umgehen mit Wut und Ärger
Methoden
Theorieeinheiten wechseln sich mit Übungen ab, die im Einzel-, Klein- oder Großgruppensetting erfolgen.
Termine
(1) Fr, 21.05. (9 Uhr) - So, 23.05.21 (16 Uhr)
Da hier alle Grundlagen des Rosenberg-Modells vermittelt werden, ist dieser Termin auch einzeln buchbar.
(2) Fr 02.07. (9 Uhr) bis So 04.07.20(16 Uhr)
(3) Fr, 24.09. (9 Uhr) bis So, 26.09.21 (16 Uhr)
Die Einheiten 2 und 3 dienen der Vertiefung und Festigung der Grundlagen und bauen aufeinander auf.
Abschluss und Zertifikat
Die Fortbildung schließt mit dem Zertifikat "Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation" ab.
Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluss und den Erhalt des Zertifikats sind:
- Teilnahme an allen Ausbildungseinheiten
- Bezahlung aller Ausbildungskosten
Kosten und Vereinbarungen
- Die Fortbildungsgebühren belaufen sich inkl. Unterlagen und Verpflegung während der Seminarzeit auf 1.200 € (zahlbar in zwei Raten). Frühbucherrabatt: 100 € bis 01.03.2021
- In den Fortbildungsgebühren ist ein Abschlussessen an der Landesakademie für jede*n Teilnehmer*in eingeschlossen.
- Weitere Kosten (optional): Außerdem können Sie Unterkunft (im Zweibettzimmer), Abendessen und Frühstück für je 72 € je Einheit buchen. Einzelzimmer sind (sofern verfügbar) gegen Zuschlag von 20 € je Einheit buchbar.
- Der Buchung liegen unsere AGB zugrunde.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich online an.
Referentin
Heidi Kaufmann
Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Coach, Mediatorin, systemische Aufstellerin, Anti-Gewalt-Training, Sozialpädagogin
"Nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit mit Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen, Schulleitungen und Ehrenamtlichen sämtlicher Schulformen sowie Führungskräften, Mitarbeitenden und Teilnehmenden aus der Jungendsozialarbeit kann ich feststellen, dass die Gewaltfreie Kommunikation mir sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Sie verleiht mir gleichermaßen Ruhe und Kraft. Vor allem hat die Gewaltfreie Kommunikation mich gelehrt, dass sich Einfühlungsvermögen und Auseinandersetzung – also Empathie und Konfrontation - keineswegs ausschließen, sondern sich gegenseitig begegnen und befördern können. Meiner Erfahrung nach hat die Gewaltfreie Kommunikation eine fast schon heilende Wirkung, die spür- und sichtbar wird für alle."
Ansprechpartner für alle Fragen:
Benjamin Blomeier, Akademiereferent, Tel: 07033-52690, [email protected]
Teilnehmende äußern sich:
"Was ich hier lerne, kann mir kein Buch geben, das Seminar hilft mir meinen Inneren Kompass zu finden."
"Meine Erwartungen an Lernen durch Selbsterfahrung wurden erfüllt. Genauso die Klarheit über meine Kernaussagen, Balance zwischen Theorie und Übungen und die Lehr- und Lernabschnitte waren sehr gut. Eine sehr angenehme, geschützte Arbeitsatmosphäre."
"Ich dachte nicht, dass es so einen einschneidenden Effekt haben würde, ich kann mit Menschen ganz anders umgehen. Von Herzen vielen Dank für diese große Veränderung."
"Vor dem Seminar fiel es mir sehr schwer Konflikte mit meinem Gegenüber zu klären. Ich habe jetzt wieder eine Verbindung zu mir gefunden, kann meine Gefühle und Bedürfnisse besser benennen. Das hilft mir in Gesprächen mit meinem Gegenüber und ebenfalls meinem Gegenüber Empathie zu geben."
"Sehr viel mehr als ich erhofft hatte! Ich wollte etwas lernen, dass mich im Berufsalltag unterstützt und das in einer angenehmen Atmosphäre. Bekommen habe ich Wertschätzung, Unterstützung, Motivation, Spiel, Spaß, Gelassenheit für meinen Berufsalltag und für mich selbst."